Unter dem Motto „Kicken mit Spielfreude – Wachsen im Team“ hat der DFB-Bundesjugendtag 2025 einen wegweisenden Maßnahmenkatalog zur Weiterentwicklung des Jugendfußballs in Deutschland verabschiedet. Er ist das Ergebnis eines bislang beispiellosen bundesweiten Beteiligungsprozesses und bildet den Fahrplan für ein modernes, attraktives und zukunftsfähiges Fußballangebot für Kinder und Jugendliche in Deutschland.
Die „Toolbox“ für den Jugendfußball vereint strategische Leitlinien mit praxisnahen Umsetzungsideen und dient als Grundlage für Pilotprojekte in den Landesverbänden. Die Inhalte orientieren sich an den beim Jugendfußball-Kongress im März 2025 gemeinsam erarbeiteten Handlungsfeldern. Erste Modellregionen testen bereits neue Ligeneinteilungen, Spielformate und Trainingskonzepte. Bei erfolgreicher Erprobung können Formate, Regeln und Rahmenbedingungen in die DFB-Jugendordnung und die offiziellen Empfehlungen aufgenommen werden – als Grundlage für eine bundesweite Umsetzung.
Im Rahmen des DFB-Bundesjugendtags war der Fußballverband Rheinland gleich mit mehreren Persönlichkeiten vertreten: Sven Edinger, seit Sommer 2025 Vorsitzender des FVR-Jugendausschusses, wurde als Vertreter des Fußball-Regional-Verbandes Südwest in den DFB-Jugendausschuss gewählt. Er folgt damit auf den langjährigen FVR-Jugendausschussvorsitzenden Peter Lipkowski, der in Frankfurt verabschiedet und mit der Silbernen Ehrennadel des DFB ausgezeichnet wurde. Moritz Detrois ist ebenfalls nicht mehr Mitglied des DFB-Jugendausschusses und erhielt die DFB-Verdienstnadel. Dem DFB-Jugendbeirat gehören FVR-Vizepräsidentin Michaela Breuer-Hück, FVR-Vizepräsident Jörg Müller und weiterhin Peter Lipkowski an.
„Ich freue mich sehr über meine Wahl in den DFB-Jugendausschuss. So kann ich die Belange unseres Fußballverbandes auch auf Bundesebene mit einbringen“, sagte Edinger. „Der vorgestellte Maßnahmenkatalog setzt wichtige Impulse sowohl für den Spielbetrieb als auch für den Freizeitfußball. Im Freizeitfußball haben wir mit dem Thema eFootball ein neues Projekt aufgenommen, das wir künftig stärker voranbringen wollen. Im Spielbetrieb sind wir mit Projekten wie U18 und U20 sowie mit Themen wie dem Rückwechsel und dem Prinzip ‚Jeder spielt immer‘ bereits sehr weit – ganz oder in Teilen schon umgesetzt. An neuen Spielformaten und -systemen arbeiten derzeit unsere Arbeitsgruppen. Das Thema Playing Down befindet sich aktuell in der finalen Ausgestaltung und wird voraussichtlich zur nächsten Saison umgesetzt. Insgesamt sind wir im Hinblick auf den Maßnahmenkatalog sehr gut aufgestellt.“
Hermann Winkler, zuständiger DFB-Vizepräsident für den Kinder- und Jugendfußball, erklärte: „Die Bedürfnisse junger Menschen verändern sich – flexible Angebote, mehr Mädchenfußball und digitale Lösungen sind Themen, die wir weiter vorantreiben müssen. Die neue Jugendfußball-Strategie ist ein starkes Zeichen für die Zusammenarbeit in der Fußballentwicklung. Sie zeigt, was möglich ist, wenn alle Ebenen ihre Expertise einbringen und an einem Strang ziehen.“
Die Strategie wurde gemeinsam mit Vertreter(innen) aus Landesverbänden, Kreisen, Vereinen sowie Expert(innen) aus dem Spitzenfußball entwickelt. Sie basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, Datenanalysen und dem direkten Dialog mit der Zielgruppe. Ziel war es, praxisnahe Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden – von der entwicklungsgerechten Organisation des Spielbetriebs bis hin zu alternativen Fußballangeboten, die das Portfolio der Vereine erweitern.
Holger Bellinghoff, der – vorbehaltlich der Bestätigung beim DFB-Bundestag am 7. November – weiterhin Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses bleibt, sagte: „Jetzt ist die Zeit, gemeinsam anzupacken. Die vorliegende Strategie bietet eine Grundlage für konkrete Pilotprojekte zur bedarfs- und zielgruppengerechten Weiterentwicklung des Jugendfußballs. Es ist kein Konzept für eine Wettbewerbsreform, sondern ein ganzheitlicher Ansatz, der es Vereinen und Verbänden ermöglicht, individuell passende Maßnahmen zu erproben und weiterzuentwickeln.“
Edinger ergänzte: „Wesentlich ist, dass der Maßnahmenkatalog kein starres, abschließendes Papier darstellt. Er kann jederzeit durch eigene Pilotprojekte erweitert werden. Dabei geht es maßgeblich darum, die Belange unseres Fußballverbandes zu analysieren und Projekte daran auszurichten – oder auch bewusst nicht umzusetzen. Pilotprojekte können, müssen aber nicht übernommen werden. Wichtig ist stets, dass sie uns als Verband besser machen“, betonte er. „Um die Inhalte und Möglichkeiten den Vereinen praxisnah näherzubringen, werden wir in den kommenden Monaten Informationsveranstaltungen durchführen. Hier sind wir ausdrücklich auf die Zuarbeit der Vereine angewiesen – sei es direkt oder über die Veranstaltungen. Die Projekte sollen spätestens zur nächsten Saison umgesetzt und zwei Jahre später evaluiert werden. Auf dieser Grundlage können sie beim nächsten DFB-Bundesjugendtag gegebenenfalls in die Ordnungen des DFB aufgenommen werden.“
Mit dem „Jahr der Schule“ hat der DFB zudem zu mehr Bewegung und zur Stärkung von Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen aufgerufen – ein weiterer Baustein für eine nachhaltige Fußballentwicklung. Der DFB bedankt sich bei allen Beteiligten für ihre wertvollen Impulse zur Zukunft des Jugendfußballs und ruft alle Vereine, Trainer(innen) und Funktionär(innen) dazu auf, sich aktiv an der Umsetzung und Weiterentwicklung der Strategie zu beteiligen.
Hier geht’s zum Maßnahmenkatalog.




