Ein gelungener Abschluss einer gelungenen Premiere: Am vergangenen Samstag fand in Polch der letzte Spieltag der Westenergie Inklusionsliga statt. Zehn Mannschaften nahmen daran teil, die zwar allesamt um den Sieg spielten – in erster Linie aber ging’s um den Spaß am Fußball.
„Bei uns spielen nur Spielerinnen und Spieler mit Beeinträchtigung“, sagte Luc Melchior, Manager des luxemburgischen Vertreters „Special Olympics“, der im Finale den FC Betzder (ebenfalls aus Luxemburg) mit 1:0 besiegte. „Dafür setzt sich die Mannschaft dann auch aus Akteuren aus dem ganzen Land zusammen. Aber obwohl wir heute gewonnen haben, gilt auch bei uns die Devise: Erlebnis geht vor Ergebnis. Alle sollen einfach Spaß haben.“
Bis zu zwei Spieler ohne Beeinträchtigung durften auch in Polch mit auf dem Spielfeld stehen, dabei aber keine Tore erzielen. Die vier Unparteiischen ließen bei manchen vielleicht fragwürdigen Einwürfen „Gnade vor Recht“ ergehen und kämpften da dann auch mehr mit den sommerlichen Bedingungen als wie gewöhnlich mit Fouls und Meckereien. „Da macht sogar das Pfeifen noch mehr Spaß“, meinte Schiedsrichter Hermann Krings. „Und viel Arbeit haben wir ja heute auch nicht. Alle gehen sehr freundschaftlich miteinander um.“
Nach dem 2:0-Erfolg gegen Betzder in der Vorrunde hatte sich auch die Vertretung des gastgebenden VfB Polch noch Hoffnung auf eine vordere Platzierung (am Ende Siebter nach 2:0 gegen das Team DRK Sozialwerk) gemacht, doch daraus wurde am Ende nichts. „Wir sind trotzdem zufrieden“, sagte Volker Ackermann, der zusammen mit zwei weiteren Betreuern den etatmäßigen „Cheftrainer“ Wolfgang Durben vertrat. Der VfB-Kader umfasst aktuell rund 17 Spieler und die Beteiligung an der Inklusionsliga stößt auch im Umfeld auf immer größere Resonanz. „Wir finden immer wieder nette Rentner, die ihren Fahrdienst anbieten. Und auch die Sponsoren bieten sich an.“ So manch talentierter Kicker ohne Beeinträchtigung spielt hier gerne mit; in Florian Reuter, Tobias Kretz und Nico Müllers hatte Polch bei seiner Heimpremiere gleich drei Jungs im Kader.
Einmal in der Woche absolviert das Team von Bethesda St. Martin (aus Boppard) seine Trainingseinheit. Eric Fischer, der in der Einrichtung als Gruppenleiter arbeitet, hält die Fäden zusammen. Auf dem Platz gilt Gerd Icks mit seinen 69 Jahren nicht nur als alter Hase, sondern auch als Spielmacher. „Die Lust am Fußball, das ist unser Motto“, berichtet Fischer, der mit seiner Mannschaft am Ende Sechster wurde. „Und dafür sind wir heute hier und haben das auch umgesetzt.“
Kein Wunder also, dass FVR-Vizepräsident Arianit Besiri zufrieden auf das Format der Westenergie Inklusionsliga blickte: „Wir haben hier eine Liga gegründet, in der alle Menschen willkommen sind. Mich motivieren die leuchtenden Augen der Spielenden, die an den Turniertagen alles gegeben haben und glücklich sind“, unterstrich er. „Die Mannschaften sind voll motiviert, auch kommende Saison wieder gemeinsam Spaß zu haben. Ich freue mich sehr über das große Interesse und danke allen Helferinnen und Helfern für die sehr gute Organisation sowie unserem Partner Westenergie für die großzügige Unterstützung.“









