Für Gerd Solheid aus Adenau, der derzeit „Dienstälteste“ unter den Bambini-Betreuern des Fußballkreises Rhein/Ahr, war der Kreis-Bambini-Treff in Polch einer von ganz vielen, die er bisher miterlebt hat. Für Staffelleiter Dieter Jerrentrup aus Bad Neuenahr-Ahrweiler war es wohl der letzte, bei dem er die Regie führte. Wer 2018 die Fäden ziehen wird, steht noch nicht fest. Jerrentrup soll Dieter Sesterheim als Kreisjugendleiter ablösen, für seinen Tätigkeitsbereich konnte bisher noch kein Kandidat gefunden werden. Die Maifeldhalle in Polch war übrigens schon einmal Austragungsort, 2011 war VfB Polch der Ausrichter. Diesmal war SV Gering-Kollig Gastgeber und machte seine Sache ebenfalls gut.
Dem Fußball-Jungvolk ist es übrigens schnuppe, wo sie der gelben Schaumstoff-Kugel nachjagen dürfen. Ballhungrig wie sie nun mal sind, können sie es kaum erwarten, auf Torejagd zu gehen oder sich an den Spielstationen zu vergnügen. Zum Aufwärmen wurde eifrig vom Kasten auf die Weichbodenmatte gesprungen. Auch die Namensbutton-Maschine der Volksbank RheinAhrEifel trug vom Start weg zur Kurzweil bei. Zudem nutzten die erwachsenen Begleiter die Gelegenheit zum Foto-Shooting oder suchten zusammen mit ihrem Nachwuchs die Verpflegungsstation auf.
In zwei Zeitblöcken waren 24 Teams im Einsatz. Jede Mannschaft durfte vier Spiele zu je acht Minuten austragen. „Moritz ins Tor, Sven ist Libero, Stefan spielt links, Kevin rechts und Philipp in der Mitte“, lautete die Anweisung eines Trainers. Kaum aber hatten die Fünf das Spielfeld betreten, war die gewünschte Ordnung Vergangenheit. Bis auf die Torhüter, und die auch nicht immer, hielt sich eigentlich niemand an Positionen, jeder wollte dort sein, wo das runde Objekt der Begierde seine Bahnen zog. Nur einige wenige verordneten sich Abstinenz von der üblichen Rudel-Bildung. Sie machten ihr Ding, lustwandelten übers Parkett, warfen neugierige Blicke ins Publikum oder stutzten ihr Dress zurecht.
Jeder Treffer, sogar Eigentore, wurde mächtig bejubelt – draußen mehr als drinnen -, schriftlich festgehalten wurden sie nicht. Denn beim jüngsten Kicker-Nachwuchs ist das Erlebnis alles, das Ergebnis gar nichts. Nach knapp zwei Stunden kam die wilde Hatz zum Erliegen. Kurzes Verschnaufen, und dann war die Ehrung angesagt. Dekoriert mit der Primax-Medaille und ausgestattet mit einem Voba-Präsent verließen an diesem Tag mehr als 200 Jungen und Mädchen die Maifeldhalle.